Eine Kernkompetenz der Führung:

Wertschätzung!

Wertschätzung stellt für mich eins der Grundbedürfnisse eines jeden Menschen dar, im privaten wie im beruflichen Umfeld.

Was bedeutet Wertschätzung?
„Wertschätzung bezeichnet die positive Bewertung eines anderen Menschen. Sie gründet auf einer inneren allgemeinen Haltung anderen gegenüber. Wertschätzung betrifft einen Menschen als Ganzes, sein Wesen. Sie ist eher unabhängig von Taten oder Leistung, auch wenn solche die subjektive Einschätzung über eine Person und damit die Wertschätzung beeinflussen.“

Für mich persönlich heißt das: Wertschätzung heißt gesehen werden. Gesehen werden wiederum heißt Aufmerksamkeit.

Und was ist Aufmerksamkeit?
Aufmerksamkeit ist ein „Sich-die-Zeit-Nehmen“ den anderen zu sehen, und zu hören und ihn so zu nehmen wie er ist. Und Wertschätzung als Führungskraft heißt dementsprechend auch mehr als Belohnung und Lob.

Eine Kernkompetenz der Führung: Wertschätzung

Ich erinnere mich noch gut an meine Ausbildungszeit, mit allen Höhen und Tiefen. Viele Kollegen und Kolleginnen sind mir in Erinnerung geblieben, aber eine ganz besonders, unsere damalige Chefsekretärin, heute hätte Sie wahrscheinlich den Titel Assistenz der Geschäftsführung.

Und hier und heute, wo ich über diesem Blogartikel sitze und über die Bedeutung von Wertschätzung im Arbeitsleben sinniere, fällt mir diese ältere damalige Kollegin ein.

Sie begrüßte ihr Gegenüber stets mit Namen, merkte sich Dinge, die einen persönlich betrafen und beim nächsten Treffen griff sie diese Themen oft freundlich kurz auf und zeigte damit ein offenes und freundliches Interesse an der jeweiligen Person. Somit war sofort eine Brücke zum Gegenüber geschlagen, die Kommunikation wurde so viel einfacher.

Keiner der Chefs im Unternehmen damals konnte ihr mit dieser Gabe jemals das Wasser reichen. Die Fähigkeit der Wertschätzung eingesetzt als eine wirksame “Wunderwaffe”, mit der man viel erreichen kann, wenn man sich dessen bewusst ist, dass jeder Mensch von seinem Gegenüber einfach „nur“ gesehen und verstanden werden möchte.

Und wenn diese Basis der ehrlichen Wertschätzung stimmt, können auch schwierige Themen oder Konflikte meiner Meinung nach besser gemeistert werden.

Die zwei häufigsten Fehler der Wertschätzung: Sie wird nicht verbalisiert und sie kommt nicht von Herzen, sondern von einem Plan.

Und das spüren die meisten Empfänger sofort.

Wertschätzung und ihre Auswirkungen

Ein Geschäftsführer, den ich beraten habe, hat mir einmal in einem Gespräch, wo es unter anderem um Wertschätzung und Mitarbeiterführung ging, gesagt, Wertschätzung ist mir zu teuer, das kann ich mir momentan nicht leisten. Ich habe widersprochen. Wertschätzung braucht kein großes Tamtam und keine teuren Geschenke. Wertschätzung zeigt sich in den kleinen Dingen.

Im beruflichen Aspekt kann das sein:

1. Zuhören

Die Menschen möchten gesehen und gehört werden. Jemandem zuhören heißt Aufmerksamkeit verschenken. Ein zu viel davon kann man prinzipiell nicht verschenken. Oftmals wünschen sich die Mitarbeiter einfach, dass man sich mal zehn Minuten mit ihnen hin setzt und in Ruhe zuhört, ohne den ständigen Blick aufs Handy.
Diese zehn Minuten sind für viele sehr wertvolle Qualitäts-Zeit. Und wenn der Chef sich noch erinnern kann, was ich ihm letztes Mal erzählt habe, und sich noch erkundigt, ob es dem kranken Kind wieder besser geht, umso besser☺

2. Anerkennende Worte finden

Für viele Chefs ist die Abwesenheit von Kritik schon Lob und Anerkennung genug. Jeder Mensch hat Eigenschaften, die Anerkennung verdienen, das ist meine aufrichtige Einstellung. Ein Lob, ein anerkennendes Wort muss von Herzen kommen, sondern klingt es hohl und unecht und die meisten Menschen haben dafür ein feines Gespür.
Nehmen Sie sich die Zeit, seien Sie ehrlich und interessiert und Sie werden eventuell direkt eine Veränderung spüren.

3. Respektvoll kommunizieren

In der Kommunikation und gerade dann, wenn es kein Gespräch über den letzten Urlaub ist, trennt sich die Spreu vom Weizen und es wird ganz schnell deutlich, wer es ehrlich meint mit der Wertschätzung und für wen sie nur Mittel zum Zweck ist. Ein Mitarbeiter macht einen Fehler.

Dann gilt es natürlich diesen klar zu benennen und zu besprechen. Alles andere wäre nicht zielführend, weder für das Wachstum des Mitarbeiters noch für die Unternehmensziele. Hier ist ganz entscheidend die Wortwahl und die Art und Weise, wie ich es rüberbringe als Chef, dass der Mitarbeiter einen Fehler gemacht hat.

Wie drücke ich mich aus?
Konstruktive Kritik schafft es immer, den Fehler zu kritisieren, trennt dabei aber immer das Verhalten von der Person, der Mitarbeiter wird also dadurch nicht persönlich angegriffen, sondern es bleibt auf der sachlichen Ebene.

4. Vertrauen schenken

Wichtig ist es, zu verstehen, wo das Grundbedürfnis eines Menschen für Wertschätzung herkommt. Menschen sind Herdentiere und wollen geliebt werden für das, was sie sind und für das, was sie tun. Diese Anerkennung stellt sicher, dass sie weiterhin zu dieser Gruppe gehören, und dass sie ein Recht haben, zu überleben und zu wachsen.

Dazu gehört es eben auch, Fehler zu machen. Und ich sage damit nicht, dass man Fehler loben soll, vor allem dann nicht, wenn der Fehler schon zum 2. oder 3. Mal passiert. Obwohl es z.B. in Neuseeland in den Grundschulen eine Philosophie ist, Fehler zu feiern. Und dem Kind zu sagen: Schau her, du hast zwar einen Fehler gemacht, aber dadurch ist dein Gehirn wieder ein Stück gewachsen und nächstes Mal machst Du es richtig.

Und was kostet es uns, zu sagen:
Ich vertraue dir, das nächste Mal machst du es richtig. Ein Satz, der viel Auswirkung haben kann. Für Dein Gegenüber, für sein (Selbst-) Vertrauen, seine Arbeitsleistung und seine Motivation.

5. Danke sagen

Ein ehrliches Danke sagt mehr als 1000 Worte! Sagen Sie Ihren Mitarbeitern, dass nicht alles selbstverständlich ist, was sie leisten und zeigen Sie dadurch Anerkennung und Respekt.

Also gehen Sie raus in die Welt und in Ihr Unternehmen und verteilen Sie Wertschätzung und Aufmerksamkeit!

Passend zu diesem Beitrag: Keynote "Wertschätzung der Erfolgsfaktor"

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